Energiespeicher Hildesheim

Bauherr: EVI, Hildesheim

Fertigstellung 2017
Lichtplanung: Schmitz Schiminski Nolte Design, Hildesheim
Tragwerk: str.ucture GmbH, Stuttgart
Foto: Schmitz Schiminski Nolte Design, Hildesheim

Technik nicht zu verstecken, sondern aus einem Wärmespeicher eine sichtbare, städtebaulich prägende und gleichermaßen energetisch richtungsweisende Installation zu entwickeln, war die Zielsetzung der Beteiligten für den Energiespeicher im Hildesheimer Ortsteil Drispenstedt. Um das neue Bauwerk bestmöglich in das bestehende städtebauliche Umfeld zu integrieren, hatte die EVI mit der örtlichen Wohnungsbaugesellschaft gbg, dem Fachbereich Stadtplanung und -entwicklung der Stadt Hildesheim und dem Ortsrat Drispenstedt einen gemeinsamen Workshop durchgeführt bei dem sich das Büro pape+pape architekten (Kassel/Hannover) mit seinem Entwurf durchsetzen konnte.

Idee und Konstruktion

Der Entwurf sieht einen 17,50m hohen Turm vor, der sich flächenschonend in das vorhandene städtebauliche Gefüge zwischen Grundschule, Stadtteiltreff und der mehrgeschossigen Bebauung aus den 60er Jahren einfügt. Basierend auf einer quadratischen Grundfläche mit abgerundeten Außenecken bildet der Baukörper ein weithin sichtbares Merkzeichen aus, das den städtischen Raum selbstbewusst besetzt und die entstandene zentrale Platzfläche als Quartiersmittelpunkt neu definiert.

Die ca. 370 m² große Hüllfläche des Baukörpers besteht aus einem wellenförmig geschnittenen, perforierten Polyester-Mesh-Gewebe, das über eine feingliedrige mehrfach gebogene Stahlkonstruktion aus Rundrohrprofilen gezogen wird. In ihrer Anmutung erinnern die wellenförmig geschnittenen Membranen an horizontale Wasserschichten, die die physikalische Beschaffenheit des Wasserspeichers metaphorisch nach außen tragen.

Der aluminiumverkleidete Sockelbereich entwickelt sich aus dem geschwungenen Linienverlauf der Fassade heraus und bildet einen robusten Informationsträger, der mithilfe von Text- und Grafikaufschriften über den Inhalt des Bauwerks berichtet. Ein umlaufendes Sitzelement aus Betonfertigteilen mit Sitzflächen aus Holz bildet den unteren Abschluss des Bauwerks und läd zum Verweilen ein.

Lichtkonzept

Die integrierte Beleuchtung, bestehend aus 80 LED-Strahlern im Zwischenraum zum Pufferspeicher, wird mithilfe einer Steuerung an das Kontrollsystem des Speichers gekoppelt und zeichnet die vorherrschenden Ladezustände – beispielsweise in Rot-Blau Verläufen - sensibel nach. Es entsteht eine stimmungsvolle, schwach glimmende Lichtinstallation, die dem Betrachter neben dem künstlerischen Eindruck auch ein Bild von der Funktionsweise des Energieturms vermittelt.

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